Großer Preis von Deutschland 2006

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 Großer Preis von Deutschland 2006
Renndaten
12. von 18 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2006
Streckenprofil
Name: Formel 1 Grosser Mobil 1 Preis von Deutschland 2006
Datum: 30. Juli 2006
Ort: Hockenheim
Kurs: Hockenheimring Baden-Württemberg
Länge: 306,458 km in 67 Runden à 4,574 km

Wetter: sonnig
Zuschauer: ~ 65.000
Pole-Position
Fahrer: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:14.070 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:16.357 min (Runde 17)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari
Dritter: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes

Der Große Preis von Deutschland 2006 (offiziell Formel 1 Grosser Mobil 1 Preis von Deutschland 2006) fand am 30. Juli auf dem Hockenheimring in Hockenheim statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2006.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Frankreich führte Fernando Alonso in der Fahrerwertung mit 17 Punkten vor Michael Schumacher und mit 50 Punkten vor Giancarlo Fisichella. In der Konstrukteurswertung führte Renault mit 21 Punkten vor Ferrari und mit 71 Punkten vor McLaren-Mercedes.

Das Grand-Prix-Wochenende begann mit einer Kontroverse, als das von Renault eingebaute Massendämpfersystem von den von der FIA ernannten Stewards als legal eingestuft wurde, obwohl die FIA die Verwendung dieser Vorrichtungen untersagt hatte. Die FIA legte gegen die Entscheidung der Stewards Berufung ein, doch Renault zog das System nach dem Freitagstraining zurück.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Sakon Yamamoto ersetzte bei Super Aguri den Franzosen Franck Montagny und gab damit sein Formel-1-Debüt.

Für den Weltmeister von 1997, Jacques Villeneuve, sollte es das letzte Grand Prix-Wochenende werden.

Mit Michael Schumacher (dreimal), Alonso, Ralf Schumacher und Rubens Barrichello (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2005 waren berechtigt am Freitag im freien Training ein drittes Auto einzusetzen, selbiges galt für das neue 11. Team Super Aguri. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Alexander Wurz (Williams), Anthony Davidson (Honda), Robert Doornbos (Red Bull), Robert Kubica (BMW Sauber), Markus Winkelhock (Spyker) und Neel Jani (Toro Rosso) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Im ersten freien Training fuhr Wurz mit 1:16,349 Minuten die schnellste Runde vor Davidson und Kubica.

Im zweiten freien Training war Kubica dann Schnellster mit 1:16,225 Minuten, gefolgt von Michael Schumacher und Doornbos.

Im dritten freien Training platzierte sich Christian Klien mit 1:15,628 Minuten ganz vorne. Zweiter wurde Jenson Button, Dritter Barrichello.

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying wurde in drei Qualifikationsabschnitten ausgetragen. In den beiden ersten schieden die jeweils sechs langsamsten Fahrer aus, im letzten wurde um die Pole-Position gefahren.

Kimi Räikkönen holte sich überraschend die Pole-Position vor den beiden Ferrari von Michael Schumacher und Felipe Massa. Für Räikkönen war es die neunte Pole seiner Karriere.

Im ersten Qualifikationsabschnitt (Q1) schieden Vitantonio Liuzzi, die beiden Midland, beide Super Aguri und Scott Speed (ohne Zeit) aus.

Im zweiten Qualifikationsabschnitt (Q2) schieden dann beide Williams, Klien, Jarno Trulli und die beiden BMW Sauber aus.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pole-Position von Räikkönen erwies sich als künstlich, da der McLaren vor dem Qualifying versehentlich nicht genug Benzin getankt hatte wie ursprünglich geplant. Im Rennen war Räikkönen daher nach seinem frühen Boxenstopp in der 10. Runde nicht mehr in der Lage, an der Spitze mitzufahren, so dass der Weg für Ferrari frei war, einen dominanten Doppelsieg einzufahren. Renault war im Rennen nicht konkurrenzfähig genug. Es war das erste Mal im Jahr 2006, dass keines ihrer Autos das Rennen auf dem Podium beendete.

Schlussendlich gewann Michael Schumacher vor Massa und Räikkönen. Die restlichen Punkteränge belegten Jenson Button, Alonso, Fisichella, Trulli und Klien.[2]

Yamamoto startete in seinem ersten Rennen aus der Boxengasse, nachdem er nach dem Qualifying das Chassis gewechselt hatte. Er war nicht der Einzige, der nach dem Qualifying das Chassis wechseln musste, denn sowohl Trulli als auch Christijan Albers mussten den Motor wechseln, was ihnen einen Zehn-Plätze-Strafen einbrachte. Ein Albtraum-Wochenende für Albers wurde mit seiner Disqualifikation und der seines Teamkollegen Tiago Monteiro gekrönt, als die beiden Midland nach dem Rennen aus der Wertung genommen wurden, weil sie unerlaubterweise die Heckflügel verbogen hatten.[3]

In der Fahrerwertung verkürzte Michael Schumacher den Rückstand auf Alonso weiter auf noch 11 Punkte. Massa war neuer Dritter. In der Konstrukteurswertung konnte Ferrari ebenfalls den Rückstand auf Renault verkürzen. McLaren-Mercedes blieb auf Platz 3.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 01 Spanien Fernando Alonso Renault R26 Renault 2.4 V8 M
02 Italien Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich Team McLaren Mercedes 03 Finnland Kimi Räikkönen McLaren MP4-21 Mercedes-Benz 2.4 V8 M
04 Spanien Pedro de la Rosa
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 05 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 248 F1 Ferrari 2.4 V8 B
06 Brasilien Felipe Massa
Japan Panasonic Toyota Racing 07 Deutschland Ralf Schumacher Toyota TF106B Toyota 2.4 V8 B
08 Italien Jarno Trulli
Vereinigtes Konigreich Williams F1 Team 09 Australien Mark Webber Williams FW28 Cosworth 2.4 V8 B
10 Deutschland Nico Rosberg
35 Osterreich Alexander Wurz[M 1]
Japan Lucky Strike Honda Racing F1 Team 11 Brasilien Rubens Barrichello Honda RA106 Honda 2.4 V8 M
12 Vereinigtes Konigreich Jenson Button
36 Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson[M 1]
Osterreich Red Bull Racing 14 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Red Bull RB2 Ferrari 2.4 V8 M
15 Osterreich Christian Klien
37 Niederlande Robert Doornbos[M 1]
Deutschland BMW Sauber F1 Team 16 Deutschland Nick Heidfeld BMW Sauber F1.06 BMW 2.4 V8 M
17 Kanada Jacques Villeneuve
38 Polen Robert Kubica[M 1]
Niederlande Spyker MF1 Team 18 Portugal Tiago Monteiro Midland M16 Toyota 2.4 V8 B
19 Niederlande Christijan Albers
39 Deutschland Markus Winkelhock[M 1]
Italien Scuderia Toro Rosso 20 Italien Vitantonio Liuzzi Toro Rosso STR1 Cosworth 3.0 V10 M
21 Vereinigte Staaten Scott Speed
40 Schweiz Neel Jani[M 1]
Japan Super Aguri Formula 1 22 Japan Takuma Satō Super Aguri SA06 Honda 2.4 V8 B
23 Japan Sakon Yamamoto
Anmerkungen
  1. a b c d e f Nahm nur an den Freitagstrainings teil.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Q3 Start
01 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,214 1:14,410 1:14,070 01
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:14,904 1:13,778 1:14,205 02
03 Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari 1:14,412 1:14,094 1:14,569 03
04 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Japan Honda 1:15,869 1:14,378 1:14,862 04
05 Italien Giancarlo Fisichella Frankreich Renault 1:15,916 1:14,540 1:14,894 05
06 Brasilien Rubens Barrichello Japan Honda 1:15,757 1:14,652 1:14,934 06
07 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 1:15,518 1:14,746 1:15,282 07
08 Deutschland Ralf Schumacher Japan Toyota 1:15,789 1:14,743 1:15,923 08
09 Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,655 1:15,021 1:15,936 09
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Osterreich Red Bull-Ferrari 1:15,836 1:14,826 1:16,326 10
11 Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Williams-Cosworth 1:15,719 1:15,094 11
12 Osterreich Christian Klien Osterreich Red Bull-Ferrari 1:15,816 1:15,141 12
13 Italien Jarno Trulli[# 1] Japan Toyota 1:15,430 1:15,150 20
14 Kanada Jacques Villeneuve Deutschland BMW Sauber 1:16,281 1:15,329 13
15 Deutschland Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Cosworth 1:16,183 1:15,380 14
16 Deutschland Nick Heidfeld Deutschland BMW Sauber 1:16,234 1:15,397 15
17 Italien Vitantonio Liuzzi Italien Toro Rosso-Cosworth 1:16,399 16
18 Niederlande Christijan Albers[# 2] Russland MF1 Racing 1:17,093 21
19 Japan Takuma Satō Japan Super Aguri-Honda 1:17,185 17
20 Portugal Tiago Monteiro Russland MF1 Racing 1:17,836 18
21 Japan Sakon Yamamoto[# 3] Japan Super Aguri-Honda 1:20,444 Box
22 Vereinigte Staaten Scott Speed[# 4] Italien Toro Rosso-Cosworth keine Zeit 19

Anmerkungen

  1. Trulli erhielt aufgrund eines Motorenwechsels eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen.
  2. Albers erhielt aufgrund eines Motorenwechsels eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen.
  3. Yamamoto musste aus der Boxengasse starten, da an seinem Wagen ein Chassiswechsel unter Parc-fermé-Bedingungen vorgenommen wurde.
  4. Speed wurde erlaubt zu starten, da er im freien Training ausreichend schnell gefahren war.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 67 1:27:51,693 02 1:16,357 (17.)
02 Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari 67 + 0,720 03 1:16,392 (18.)
03 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 67 + 13,206 01 1:16,475 (04.)
4 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Japan Honda 67 + 18,898 04 1:16,818 (14.)
5 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 67 + 23,707 07 1:17,256 (66.)
6 Italien Giancarlo Fisichella Frankreich Renault 67 + 24,814 05 1:16,981 (18.)
7 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 67 + 26,544 20 1:16,807 (48.)
8 Osterreich Christian Klien Osterreich Red Bull-Ferrari 67 + 48,131 12 1:17,719 (49.)
9 Deutschland Ralf Schumacher Japan Toyota 67 + 1:00,351 8 1:16,763 (64.)
10 Italien Vitantonio Liuzzi Italien Toro Rosso-Cosworth 66 + 1 Runde 16 1:17,407 (51.)
11 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Osterreich Red Bull-Ferrari 66 + 1 Runde 10 1:17,811 (24.)
12 Vereinigte Staaten Scott Speed Italien Toro Rosso-Cosworth 66 + 1 Runde 19 1:17,450 (50.)
Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Williams-Cosworth 59 DNF 11 1:16,812 (43.)
Japan Takuma Satō Japan Super Aguri-Honda 38 DNF 17 1:19,413 (26.)
Kanada Jacques Villeneuve Deutschland BMW Sauber 30 DNF 13 1:18,904 (29.)
Brasilien Rubens Barrichello Japan Honda 18 DNF 06 1:18,029 (16.)
Deutschland Nick Heidfeld Deutschland BMW Sauber 9 DNF 15 1:19,264 (03.)
Spanien Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 2 DNF 09 1:19,649 (02.)
Japan Sakon Yamamoto Japan Super Aguri-Honda 1 DNF Box
Deutschland Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Cosworth 0 DNF 14
DSQ Niederlande Christijan Albers[A 1] Russland MF1 Racing 66 + 1 Runde 21 1:18,247 (35.)
DSQ Portugal Tiago Monteiro[A 1] Russland MF1 Racing 65 + 1 Runde 18 1:18,718 (46.)

Anmerkungen

  1. a b Albers und Monteiro wurden aufgrund illegaler Heckflügel nachträglich disqualifiziert.

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Spanien Fernando Alonso Renault 100
02 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 89
03 Brasilien Felipe Massa Ferrari 50
04 Italien Giancarlo Fisichella Renault 49
05 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 49
06 Kolumbien Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes 26
07 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Honda 21
08 Brasilien Rubens Barrichello Honda 16
09 Deutschland Nick Heidfeld BMW Sauber 13
10 Deutschland Ralf Schumacher Toyota 13
11 Schottland David Coulthard Red Bull-Ferrari 10
12 Italien Jarno Trulli Toyota 10
13 Kanada Jacques Villeneuve BMW Sauber 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
14 Australien Mark Webber Williams-Cosworth 6
15 Deutschland Nico Rosberg Williams-Cosworth 4
16 Spanien Pedro de la Rosa McLaren-Mercedes 2
17 Osterreich Christian Klien Red Bull-Ferrari 2
18 Italien Vitantonio Liuzzi Toro Rosso-Cosworth 1
19 Niederlande Christijan Albers MF1 Racing 0
20 Vereinigte Staaten Scott Speed Toro Rosso-Cosworth 0
21 Portugal Tiago Monteiro MF1 Racing 0
22 Japan Takuma Satō Super Aguri-Honda 0
23 Frankreich Franck Montagny Super Aguri-Honda 0
24 Japan Yūji Ide Super Aguri-Honda 0
Japan Sakon Yamamoto Super Aguri-Honda 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Renault 149
02 Italien Ferrari 139
03 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 77
04 Japan Honda 37
05 Japan Toyota 23
06 Deutschland BMW Sauber 20
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Osterreich Red Bull-Ferrari 12
08 Vereinigtes Konigreich Williams-Cosworth 10
09 Italien Toro Rosso-Cosworth 1
10 Russland MF1 Racing 0
11 Japan Super Aguri-Honda 0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Deutschland 2006 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Formel 1 - Saison 2006 - Großer Preis von Deutschland - Qualifikation. Abgerufen am 22. Februar 2023.
  2. Formel 1 - Saison 2006 - Großer Preis von Deutschland - Rennergebnis. Abgerufen am 22. Februar 2023.
  3. Midland sucht Wiedergutmachung. Abgerufen am 22. Februar 2023.