Benutzer:Thomy3k/Werkstatt/Heimat/Geschichte der Stadt Marburg

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Ansicht der Stadt Marburg um 1646/1655 aus der Topographia Hessiae von Matthäus Merian
Marburg um 1623. Nach einem Stich von Daniel Meissner

Die hessische Universitätsstadt Marburg hat 1972 das 750-jährige Stadtjubiläum gefeiert. Burg und Marktsiedlung sind jedoch viel älter, denn hier wurde schon um 1140 eine eigene Münze, der "Marburger Pfennig" geprägt.

Vor- und Frühgeschichte der Region um Marburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Besiedlungsspuren im Raum Marburg sind für die Mittlere Altsteinzeit vor ca. 50.000 Jahren belegt. Sowohl auf den Lahnbergen [1] als auch im Bereich zwischen den Neuhöfen und der Dammühle [2] wurden Schaber und anderes Werkzeug gefunden, die auf eine Besiedlung in dieser Zeit schließen lassen. Auch für die Jungsteinzeit gibt es zahlreiche Belege. In dieser Zeit des Übergangs der Bevölkerung vom Jäger und Sammler zum sesshaften, Boden bearbeitenden Menschen stellten die naturräumlichen Voraussetzungen des Amöneburger Beckens mit seinen fruchtbaren Böden eine attraktive Basis hierfür dar. Bandkeramische Funde deuten auf eine Besiedelung in dieser Zeit hin. Nach Demandt [3] sollen hier oft mehrere Kulturen, wie die Rössener Kultur oder die Michelsberger Kultur aufeinandergestoßen sein. In der Bronzezeit gab es ebenfalls kulturelle Überlagerungen, was Funde aus der Einzelgrabkultur, der Schnurkeramik und der Glockenbecherkultur zeigen. Die große Anzahl an Hügelgräbern in diesem Raum ist ein Beleg dafür [4]. Reste davon können im Neuen Botanischen Garten besichtigt werden. Eine sichelförmig bewehrte Hofanlage auf dem in der Nähe gelegenen Schanzenkopf deuten auf eine Besiedelung um 700 n. Chr. hin. Die sogenannte Heimburg lässt sich der spätmerowingischen Zeit zurechnen.

Die Region im frühen und hohen Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der sog. Landgrafenbau mit der Schlosskapelle von Süden
Nordseite des Schlosses von Nordwesten

In der zweiten Hälfte des 9. bis Mitte des 10. Jahrhunderts waren die Konradiner das mächtigste Geschlecht der Region, dem Oberlahngau. Ihr bedeutendster Vertreter Konrad I. der Jüngere wurde 911 zum ostfränkischen König gewählt. Bereits in der Mitte des 10. Jahrhunderts – in Folge des Niedergangs der Konradiner während der Regierungszeit von Kaiser Otto dem Großen − fielen die unweit Marburgs gelegenen Reichsgüter wie Wetter nördlich von Marburg an das Reich zurück. Die Anfänge der Burg Marburg wurden und werden häufig mit den Konradinern in Verbindung gebracht, wofür es jedoch zumindest in den schriftlichen Quellen keine Hinweise gibt.

König Konrad II. belehnte den aus Schwaben stammenden Grafen Werner mit der im 10. Jahrhundert entstandenen Grafschaft Maden im Raum Kassel-Fritzlar-Homberg-Melsungen, aus der im Laufe der folgenden zwei Jahrhunderte die Grafschaft Hessen wurde. Die Grafen Werner starben 1121 aus und ihre Grafschaft wurde anschließend an das Geschlecht der Gisonen vergeben, ein zu diesem Zeitpunkt bedeutendes Adelsgeschlecht im Gebiet des heutigen Mittelhessen. Ihre Stammburg Hollende lag westlich von Wetter bei Treisbach. Sie waren Reichsvögte des um 1015 gegründeten königlichen Kanonissenstifts Wetter und als solche mit königlichen Gütern unweit von Marburg belehnt. Bereits ein Jahr nach der Vergabe des Werner'schen Erbes an Giso IV. starb dieser, und mit dem Tod seines Sohnes Giso V. erlosch 1137 auch dieses Geschlecht in der männlichen Linie.

Marburg unter den Thüringer Landgrafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohl noch vor 1122 hatte Giso IV. seine Tochter Hedwig mit Ludwig I., dem Sohn des Grafen Ludwig des Springers von Thüringen, verheiratet. Nach dem Tod Gisos IV. heiratete dessen Witwe Kunigunde von Bilstein noch 1122 den Bruder Ludwigs, Heinrich Raspe I.. Damit bzw. endgültig nach dem Tod Gisos V., des letzten Gisonen, fiel deren Erbe an die Ludowinger, die Grafen bzw. ab 1131 Landgrafen von Thüringen, die damit ihre Herrschaft weiter auf das heutige Ober- und Niederhessen ausdehnen konnten.

Wer im 11. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts vor den Ludowingern die Herren über Marburg und das Umland waren, geht aus dem Quellen nicht eindeutig hervor. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Gisonen Gründer der Burg und auch des Ortes waren. Aufgrund neuerer historischer Untersuchungen sollen jedoch nicht die Gisonen, sondern die Grafen von Gleiberg aus dem mittleren Lahntal in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts die Herren der Marburg gewesen sein.

In der ersten urkundlichen Nennung Marburgs 1138/39 erscheint unter anderem ein Lu˚dewicus de Marburg zusammen mit weiteren Ministerialen des Landgrafen Ludwig I. von Thüringen und somit als Besitz der Landgrafen von Thüringen. Spätestens um 1140 existierte in Marburg eine Münze („Marburger Pfennig“), die eine Marktsiedlung voraussetzt. Offenbar geht die Aufwertung des Ortes zum Markt auf Landgraf Ludwig I. zurück. Mit ihr werden wohl auch Baumaßnahmen in der Burg verbunden gewesen sein. Auf Graf Heinrich Raspe II. (1140–1154/55) geht mit großer Wahrscheinlichkeit eine ganze Reihe von Burg- und Stadtgründungen und -ausbauten zurück, wie etwa Kassel, Wolfhagen, Gudensberg, Melsungen, Witzenhausen und Homberg in Niederhessen und Marburg, Alsfeld, Biedenkopf, Grünberg und Frankenberg in Oberhessen. Für eine planmäßige Anlage von Marburg spricht auch die zentrale Lage zu den Gerichtsbezirken Ebsdorf, Caldern und Reizberg.[5] In einer Urkunde Kaiser Friedrichs I. wird 1174 ein Conradus de Marburg genannt. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts urkundeten die Landgrafen von Thüringen mehrfach in der Burg oder Stadt Marburg. Hier saßen die wichtigsten ludowingischen Ministerialen in Oberhessen, die späteren Schencken zu Schweinsberg.


Die erste urkundliche Erwähnung Marburgs als Stadt ist das Jahr 1222. Der noch junge Ort erhielt seine Bewohner in der Mehrheit aus den direkt umliegenden Dörfern. Dies sind zum einen die ehemaligen Orte Aldenzhausen, Lamersbach und Walpertshausen, die mit ihrer Allmende - also ihrer Gemarkung in Marburg - aufgingen. Daneben wurden die beiden Orte Weidenhausen und Zahlbach zu Vorstädten, die als Orte erhalten blieben. Zum anderen zogen später auch aus den heutigen Wüstungen Ibernhausen und Willmannsdorf, die in etwa im heutigen Schülerpark und östlich des Südbahnhof lagen, dorthin, wodurch diese Orte wüst wurden.[6]

Kirchlich gehörte Marburg als Filialort zum Kirchspiel Oberweimar bis es 1227 eigenständige Pfarrei wurde. Zum „Schloss“, worunter im Mittelalter Burg und Stadt als zusammengehörige Befestigung gezählt wurde, gehörte ebenfalls eine Stadtmauer. Dise umschloss östlich der Burg den Berghang mit der heutigen Altstadt und reichte vom später so genannten „Barfüßertor“ bis zum „Wehrdertor“ am Ende der heutigen Wettergasse.

Große Bedeutung erhielt die Stadt aber erst, als Landgräfin Elisabeth von Thüringen (1207–1231) Marburg 1228 als Witwensitz wählte. Sie gründete noch im gleichen Jahr das Franziskus-Hospital, in dem sie sich bei der Pflege von Kranken und Gebrechlichen aufopferte. Obwohl sie bereits 1231 mit nur 24 Jahren starb, gilt sie bis heute als die bedeutendste Persönlichkeit, die je in Marburg wirkte. Über sie werden viele Legenden, wie etwa das so genannte Rosenwunder, erzählt. Schon 1235 wurde sie heilig gesprochen und der Deutsche Orden begann noch im selben Jahr, über ihrem Grab die Elisabethkirche zu erbauen, die zu den schönsten gotischen Bauten in Deutschland gehört. Am 1. Mai 1236 werden die Gebeine der Heiligen Elisabeth in Anwesenheit von Kaiser Friedrich II., dreier Erzbischöfe, des Landgrafen von Thüringen und einer großen Zahl anderer weltlicher und kirchlicher Würdenträger sowie einer riesigen Menschenmenge feierlich überfüht. Es ist die bis dahin wohl größte Versammlung in der Marburger Geschichte. Ab diesem Zeitpunkt kamen Pilger aus ganz Europa zum Grab der Heiligen und trugen dazu bei, dass Marburg neben Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela in jener Zeit zu den bedeutendsten christlichen Pilgerorten zählte und als Stadt aufblühte.

Marburg als Teil der Landgrafschaft Hessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophie von Brabant und der vierjährige Heinrich I.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Aussterben der Landgrafen von Thüringen 1247 sollte die Landgrafschaft zunächst an die Wettiner fallen, doch machte Sophie von Brabant (1223–1275), eine Tochter der Hl. Elisabeth von Thüringen, ab 1248 ebenfalls Erbansprüche für ihren Sohn Heinrich geltend. Als Ergebnis des hessisch-thüringischen Erbfolgestreits 1247–63 wurde der hessische Teil der Landgrafschaft abgespalten und so eine neue Landgrafschaft Hessen geschaffen, deren erster Herrscher Heinrich I. (1256–1308) war. 1292 wurde er von König Adolf von Nassau in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben und die Landgrafschaft Hessen damit offiziell reichsrechtlich anerkannt. Die Bemühungen um Anerkennung und letztendlich der Erfolg spiegeln sich entsprechend auch in umfangreichen Baumaßnahmen am Marburger Schloss, die den Anspruch des Landgrafen auch nach Außen dokumentieren sollten.

  • 1247 erstritt im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg (1247-1264) die Tochter des letzten thüringischen Landgrafen, Sophie von Brabant, für ihren Sohn Heinrich, wieder die Unabhängigkeit Hessens
  • 1250 Steinerne Lahnbrücke zur Vorstadt Weidenhausen
  • 1260 (ca.) Beginn des Ausbaus der Marburg zur Residenz und Festung. Erweiterung der Stadtmauer: Einschluss der Neustadt (Oberstadt vollendet)
  • 1283 Gesamtweihe der Elisabethkirche (1. Mai), Türme ca. 50 Jahre später fertiggestellt
  • 1284 Erste urkundliche Erwähnung eines Bürgermeisters
  • 1297, 1.5. Einweihung des gotischen Chors der St. Marienkirche

Marburg unter Otto I. und dem Bischof von Münster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrichs Sohn Otto (1308–1328) verlegte schon 1308 den landgräflichen Sitz nach Kassel und Marburg verlor entsprechend an Bedeutung.

  • 1308-1311 Nach Teilung der Landgrafschaft Hessen Residenz von Landgraf Otto I. (von Oberhessen)
  • 1311 Nach Johanns Tod werden Ober- und Niederhessen wieder in der Landgrafschaft Hessen vereinigt
  • 1319 Nahezu die ganze Stadt fällt einem großem Brand zum Opfer

Marburg unter den Nachkommen Ottos bis zu Philipp dem Großmütigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1458 und 1500 residierte hier noch einmal eine Nebenlinie unter Heinrich III. (1458–1483) und Wilhelm III. (1483–1500).

Philipp der Großmütige, die Reformation und die Universität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine stärkere Rolle in der politischen Entwicklung spielte das Marburger Schloss jedoch erst wieder unter Landgraf Philipp dem Großmütigen (1518–1567), dem eine Einigung Hessens gelang, der 1526 hier die Reformation einführte und die erste protestantische Universität gründete. Im Schloss fanden im Oktober 1529 die Marburger Religionsgespräche zwischen Martin Luther und Ulrich Zwingli statt. Nach Philipps Tod 1567 wurde Marburg unter Ludwig IV. von Hessen-Marburg (1567–1604) zum dritten Mal Residenz einer der vier Teilgrafschaften.

Die Geschichte Marburgs seit dem Dreißigjährigen Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dreißigjährigen Krieg kam es 1623 zur Einnahme der Stadt und Festung Marburg durch die Truppen Tillys. Nach dem Hessenkrieg wurden sie 1648 von der Linie Hessen-Darmstadt an Hessen-Kassel zurückgegeben. Marburgs Bedeutung sank zunehmend, es spielte nur noch eine Rolle als Verwaltungssitz und militärischer Stützpunkt.

Nach der Besetzung durch die Truppen Napoleons wurde die Marburger Festung 1807 endgültig aufgegeben und gesprengt. Das Kurfürstentum Hessen teilte sein Gebiet 1821 nach preußischem Vorbild in Provinzen und Kreise und so wurde Marburg Kreisstadt des Landkreises Marburg in der Oberhessen. Auch nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 blieb diese Verwaltungsgliederung bestehen. In der nachfolgenden Zeit erlebte die Universität einen Aufschwung, der ein schnelles Anwachsen der Stadt zur Folge hatte. Innerhalb weniger Jahrzehnte verdreifachte sich die Zahl der Einwohner und die Zahl der Studenten verzehnfachte sich. Nicht wenige Marburger Bürger verdienten sich durch die Vermietung von Zimmern an Studenten ein Zubrot. Es hieß: Die Marburger leben von einem Studenten unterm Dach und zwei Ziegen im Keller.


Marburg nach der Annexion Kurhessens durch Preußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1929 Marburg wird kreisfrei, Ockershausen wird als erster neuer Stadtteil eingemeindet.
  • 1933 Bei der letzten noch halbwegs freien Reichstagswahl am 5.3. erringt die NSDAP 57,6 % (Reichsdurchschnitt 43,9 %), die DNVP 11,1 %, die SPD 13,5 %, das Zentrum 5,8 %, die KPD 4,8 %, die DVP 3,6 %. In den folgenden Monaten setzen sich die Nationalsozialisten durch Gleichschaltung aller Vereine und Verbände rigoros durch. Bücherverbrennung auf dem Kämpfrasen.
  • 1934 17. Juni: Marburger Rede des Vizekanzlers Franz von Papen
  • 1938 Zerstörung der Synagoge durch die Marburger SA
  • 1942 Abtransport der letzten Juden aus Marburg in die Konzentrationslager
  • 1945 28. März: kampflose Übergabe der Stadt an US-Truppen
  • 1945 wurde der Leichnam des ehemaligen Reichspräsidenten Hindenburg sowie der Preußenkönige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. nach Marburg überführt. Hindenburg hat seitdem seine letzte Ruhestätte zusammen mit seiner Frau in der Elisabethkirche gefunden.
  • 1946 Erste Stadtverordnetenversammlung nach dem Krieg. Sitzverteilung: 11 LDP (40,4 %), 7 SPD (27,2 %), 6 CDU (23,2 %)
  • 1951 Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs von Straßenbahn auf Busbetrieb
  • 1954 Erweiterung der Deutsche Blindenstudienanstalt durch Gründung der Deutschen Blinden-Hörbücherei
  • 1963 Kommunalpolitische Entscheidung über Neubaugebiet Richtsberg, Stadthalle, Großsportfeld und mehrere Schulen
  • 1967 Mehrere Tote und Infizierte durch das Marburg-Virus
  • 1968 Beginn der Bestandsaufnahme für die Altstadtsanierung
  • 1972 Jubiläum "750 Jahre Stadt Marburg" und 12. Hessentag. Am 1.7. wird die förmliche Festlegung des ersten Sanierungsabschnitts (westl. Oberstadt u. Weidenhausen) rechtskräftig
  • 1973 Eröffnung der Fußgängerzone Neustadt/Wettergasse und des Fußgängerbereichs Rudolphsplatz. Bebauung des Richtsbergs nahezu abgeschlossen (bis 1973 gibt es 1443 öffentlich geförderte Wohnungen)
  • 1974 Im Rahmen der Gebietsreform wächst am 1.7. durch die Eingliederung von 18 Umlandgemeinden die Gemarkungsfläche um mehr als das Fünffache und die Einwohnerzahl der Stadt um ein Drittel auf 70.922. Marburg verliert zwar seine Kreisfreiheit, wird aber Mittelpunkt des neuen Großkreises Marburg-Biedenkopf
  • 1977 450-Jahr-Feier der Philipps-Universität. Die Stadtwerke nehmen ihr neues Betriebs- und Verwaltungsgebäude am Krekel in Betrieb (Omnibusbetriebsbahnhof 1980)
  • 1978 In Marburg findet das 53. Internationale Bach-Fest statt
  • 1979 Erstmals nach 1945 besucht eine Gruppe ehemaliger Marburger Juden auf Einladung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Marburg (März). Anlässlich des zehnjährigen Bestehens wird die Städtepartnerschaft mit Maribor durch den Austausch von Urkunden feierlich besiegelt (Mai)
  • 1981 Im Rathaus von Poitiers (Frankreich) wird durch die Unterzeichnung von Freundschaftsprotokollen die seit 20 Jahren bestehende Städtepartnerschaft bekräftigt (Mai)
  • 1984 Im Bundeswettbewerb "Bauen und Wohnen in alter Umgebung" wird die Stadt Marburg für ihre vorbildliche Altstadtsanierung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet (Nov.). Das neue Universitätsklinikum (600 Betten) auf den Lahnbergen wird seiner Bestimmung übergeben (Dez.)
  • 1986 Festwochen anlässlich der 25jährigen Städtepartnerschaft Marburg-Poitiers (Juni/Okt.)
  • 1988 Beginn der 21. deutsch-deutschen und ersten hessisch-thüringischen Städtepartnerschaft Marburg-Eisenach (Ratifizierung der Vereinbarung nach schwierigen Verhandlungen am 28.5. und 10.6)
  • 1990 Das Marburger Schauspiel erhält durch Vertrag zwischen Stadt und Land Hessen den Status des "Nordhessischen Landestheaters" (Nov.)
  • 1991, 1.1. Zusammenschluss der Stadtsparkasse Marburg sowie der Kreissparkassen Marburg und Biedenkopf zur Sparkasse Marburg-Biedenkopf. Mit dem Verkauf des Schlüsselgrundstücks Ecke Pilgrimstein/Biegenstraße an einen privaten Investor beginnt die umfassende Neugestaltung im Bereich Marburg-Mitte. Die erforderlichen Abbrucharbeiten, die sich infolge zahlreicher Hindernisse bis Ende 1993 hinziehen, werden 1991/92 begleitet von heftigen Demonstrationen und Ausschreitungen, die wiederholt massiven Polizeieinsatz erfordern. Aug.: Durch die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums, den Bundeswehrstandort Marburg aufzulösen, ergeben sich für die Stadt weitreichende neue Entwicklungsperspektiven. Gründung der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG)
  • 1992 Offizieller Beginn der Städtepartnerschaft Marburg-Northampton (Mai/Okt.). 31.12.: Nach 22-jähriger Amtszeit tritt Oberbürgermeister Dr. Hanno Drechsler krankheitsbedingt vorzeitig in den Ruhestand
  • 1993 9.5. und 6.6.: Bei der ersten Direktwahl eines Oberbürgermeisters wird Dietrich Möller (CDU) gewählt, der am 1. Juli sein Amt antritt
  • 1994 25-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Marburg/Maribor (Slowenien). Mit einer großen Flaggenparade und dem Einholen der Bundeswehrdienstflagge geht in Marburg die Jahrhunderte lange Geschichte als Garnison zu Ende (30.9). Am Obermarkt werden bei Bauarbeiten die Reste einer mittelalterlichen Synagoge aus dem 13. Jh. entdeckt
  • 1995 Einweihung des weltweit ersten auch für Blinde erfassbaren Planetenlehrpfades (15.9.)
  • 1996 Erstmals wird der von den Lutherstädten bestimmte Preis "Das unerschrockene Wort" verliehen; erster Preisträger ist Prof. Dr. Richard Schröder (21.4.). 25-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Marburg/Sfax (Tunesien). Die Behringwerke AG wird mit der Muttergesellschaft Hoechst AG verschmolzen (2.10.)
  • 1997 700-jähriges Kirchenjubiläum der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien (1.-4.5.)
  • 1998 10-jähriges Bestehen der Städtepartnerschaft Eisenach/Marburg (13.6.). Der Stadtteil Moischt feiert den 750sten Jahrestag der urkundlichen Ersterwähnung als Dorf "Mussede" (21.-28.6.)
  • 1999 30-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Marburg/Maribor (Slowenien) (11./12.9.)
  • 2000 150-jähriges Jubiläum der Main-Weser-Bahn (3.4.)
  • 2001 Das Marburger Universitätsklinikum wird eine selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts (1.1.). Einweihung des Elisabeth-Blochmann-Platzes vor der alten Zootomie und der neuen Luisa-Haeuser-Brücke (6.4.). 40-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft Marburg/Poitiers (3.-5.5.)
  • 2002 Richtfest für die ersten Gebäude des II. Bauabschnittes des Universitätsklinikums auf den Lahnbergen (15.5.). Feierlichkeiten zum 475-jährigen Jubiläum der Philipps-Universität und des Gymnasiums Philippinum (22.6./1.7.) Auf dem Gelände des ehemaligen Freibades wird das neue Niedrigenergie-Freizeit- und Sportbad AquaMar eröffnet (6.12.)
  • 2003 Auf den Lahnbergen werden die neue Zentrale Medizinische Bibliothek und das Biomedizinische Forschungszentrum des Universitätsklinikums eingeweiht (26.9.)
  • 2004 In der Alten Aula der Universität wird Prof. Dr. Volker Nienhaus in das Amt des neuen Universitätspräsidenten eingeführt (27.4.). Dem 500jährigen Geburtstag Landgraf Philipps von Hessen (13.11.) ist eine Vielzahl von Veranstaltungen gewidmet, u.a. die Landesausstellung im Schloss "Hessen im Zentrum der Reform" (3.-5.9.)
  • 2005 Im Historischen Rathaussaal unterzeichnen Oberbürgermeister Dietrich Möller und sein Amtskollege aus Hermannstadt/Sibiu (Rumänien), Klaus Johannis, eine Absichtserklärung, die auf eine künftige Städtepartnerschaft mit der rumänischen Universitätsstadt abzielt (8.3.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erhart Dettmering: Kleine Marburger Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2086-9.
  • Wilhelm Kessler: Geschichte der Universitätsstadt Marburg in Daten und Stichworten. 2. neu bearb. u. erw. Auflage. Presseamt der Stadt Marburg (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, Bd. 15). Marburg 1982, ISBN 3-923820-10-0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. K.A. Müller: Kurmainzisch Land am Lahnberg. Bauerbach und Ginseldorf. Marburg 1975
  2. Rudolf Grenz:Die Vor- und Frühgeschichte von Marburg an der Lahn. In: Erhart Dettmering, Rudolf Grenz (Hrsg.): Marburger Geschichte, Rückblick auf die Stadtgeschichte in Einzelbeiträgen. (im Auftr. des Magistrats), Marburg 1982, ISBN 3-9800490-0-0
  3. Karl E. Demandt:Geschichte des Landes Hessen. Kassel 1980 /
  4. Alfred Pletsch: Marburg. Entwicklungen - Strukturen - Funktionen - Vergleiche. Marburg 1990
  5. Fred Schwind in Erhart Dettmering, Rudolf Grenz (Hrsg.) 1982, S. 167ff
  6. Friedrich Küch 1918, S. 5f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]