Esteban Ocon

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Esteban Ocon
Esteban Ocon 2017
Nation: Frankreich Frankreich
Formel-1-Weltmeisterschaft
Status: aktiv
Startnummer: 31
Erster Start: Großer Preis von Belgien 2016
Konstrukteure
2016 Manor • 2017–2018 Force India • 2020 Renault • seit 2021 Alpine
Statistik
WM-Bilanz: WM-Achter (2017, 2022)
Starts Siege Poles SR
138 1
WM-Punkte: 422
Podestplätze: 3
Führungsrunden: 66 über 291 km
Stand: Großer Preis von China, 21. April 2024
DTM
Erstes Rennen: Hockenheim I 2016
Letztes Rennen: Zandvoort 2016
Teams (Hersteller)
2016 ART (Mercedes)
Statistik
Starts Siege Poles SR
10
Podestplätze:
Gesamtsiege:
Punkte: 2

Esteban José Jean-Pierre Ocon-Khelfane (* 17. September 1996 in Évreux) ist ein französischer Automobilrennfahrer. Er gewann 2014 die europäische Formel-3-Meisterschaft und 2015 die GP3-Serie. Er fährt seit 2016[1] in der Formel 1 und geht seit 2020 für Renault (seit 2021 Alpine) an den Start. Beim Großen Preis von Ungarn 2021 holte er seinen ersten Sieg in der Formel 1.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ocon begann seine Motorsportkarriere 2006 im Kartsport, in dem er bis 2011 aktiv blieb. Unter anderem wurde er 2011 französischer KF3-Meister sowie Zweiter in der KF3-WSK Euro Series.[2] 2012 erfolgte sein Einstieg in den Formelsport. Außerdem wurde er ins Förderprogramm von Genii/Lotus aufgenommen.[2] Für Koiranen Motorsport nahm er am Formel Renault 2.0 Eurocup teil. Ein dritter Platz war sein bestes Resultat. Während sein Teamkollege Daniil Kwjat Vizemeister wurde, erreichte Ocon den 14. Gesamtrang. Darüber hinaus trat er für Koiranen zu einigen Rennen der alpinen Formel Renault an. Dabei belegte er mit zwei dritten Plätzen den siebten Platz in der Fahrerwertung. 2013 wechselte Ocon innerhalb der Formel-Renault-Meisterschaften zum ART Junior Team. Mit zwei Siegen und drei zweiten Plätzen stand er insgesamt fünfmal auf dem Podest im Formel Renault 2.0 Eurocup. Er verbesserte sich im Gesamtklassement auf den dritten Rang. Darüber hinaus nahm er erneut an einigen Rennen der alpinen Formel Renault teil. Dort lag er mit einem Sieg auf dem zwölften Meisterschaftsplatz. Außerdem debütierte Ocon 2013 in der Formel 3. Er nahm zunächst als Gaststarter an einem Rennen des MSV F3 Cups, einer britischen Amateur-Formel-3-Meisterschaft, teil. Anschließend erhielt er beim Prema Powerteam ein Cockpit für den Macau Grand Prix.[3]

2014 wechselte Ocon in die europäische Formel-3-Meisterschaft. Er ging für das Prema Powerteam an den Start.[4] Bereits beim ersten Rennwochenende in Silverstone stand er bei jedem der drei Rennen auf dem Podium und erzielte einen Sieg. Er gewann weitere Rennen in Hockenheim, Pau, Mogyoród, Wolokolamsk und Imola. In Wolokolamsk entschied er jedes Rennen für sich. Ocon gewann den Meistertitel vorzeitig beim vorletzten Rennwochenende. Mit 478 Punkten lag er am Saisonende vor Tom Blomqvist, der 420 Punkte erzielt hatte. Als Belohnung für seinen Formel-3-Titelgewinn erhielt Ocon die Möglichkeit zwei Jahre alte Formel-1-Autos von Lotus und Ferrari zu testen. Dabei überzeugte er beide Teams.[5][6] Anschließend gab Ocon für Lotus im freien Training des Großen Preises von Abu Dhabi sein Debüt an einem Formel-1-Wochenende. Ocon nahm 2014 außerdem für Comtec Racing an vier Rennen der Formel Renault 3.5 teil.

Ursprünglich plante Ocon für 2015 einen Wechsel in die GP2-Serie, dieser kam jedoch nicht zustande. Stattdessen trat Ocon 2015 für ART Grand Prix in der GP3-Serie an.[7] Bereits beim ersten Rennen in Barcelona gelang ihm der einzige Sieg. Vom 6. bis zum 14. Rennen schaffte Ocon neun zweite Plätze in Folge. Ocon stand nur viermal nicht auf dem Podium und gewann die Meisterschaft mit 253 zu 245 Punkten vor Luca Ghiotto. Außerdem war er als Test- und Ersatzpilot von Mercedes in der DTM[8] sowie als Testfahrer für Force India in der Formel 1 aktiv.[9] Beim Großen Preis von Abu Dhabi 2015 wurde er als neues Mitglied im Förderprogramm von Mercedes vorgestellt.[10]

Ocon im Manor beim Qualifying zum Großen Preis von Malaysia 2016

2016 blieb Ocon bei ART Grand Prix und wechselte als Stammpilot in die DTM.[11] Dort wurde er Nachfolger von Lucas Auer, der ein Cockpit bei HWA erhalten hatte. Beim ersten Lauf in Zandvoort erzielte er als Neunter erstmals Punkte in der DTM. Anschließend verließ er die DTM und übergab sein Cockpit an Felix Rosenqvist. In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 trat Ocon darauf zu Rennen an. Nachdem er zunächst als Renault-Testfahrer an freien Trainings teilgenommen und für Mercedes Testfahrten absolviert hatte,[12] erhielt er ab dem Großen Preis von Belgien ein Formel-1-Renncockpit bei Manor. Er ersetzte dort Rio Haryanto und wurde Teamkollege von Pascal Wehrlein, der wie Ocon von Mercedes gefördert wurde.[13] Ocon wählte die Nummer 31 als seine permanente Formel-1-Startnummer. Ein zwölfter Platz in Brasilien war sein bestes Ergebnis.

Zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 wechselte Ocon zu Force India und wurde Teamkollege von Sergio Pérez.[14] Beim Saisonauftakt in Australien erzielte er als Zehnter seinen ersten Punkt. Am Saisonende belegte er den achten Gesamtrang. 2018 blieb Ocon bei Force India. In der Sommerpause übernahm Racing Point den Startplatz und das Team von Force India. Bei dem ersten Rennen für das neuaufgestellte Team in Belgien wurde Ocon Sechster. Am Saisonende lag er auf dem zwölften Platz der Fahrerweltmeisterschaft.

In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2019 blieb Ocon ohne Cockpit, bei Racing Point bildeten in diesem Jahr Sergio Pérez und Lance Stroll das Fahrerduo.

Zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2020 wechselte Ocon zu Renault, wo er Teamkollege von Daniel Ricciardo wurde und Nico Hülkenberg ersetzte.[15] In einem turbulenten Sachir-Grand Prix, den sein ehemaliger Teamkollege Sergio Pérez im Racing Point gewann, holte er als Zweiter sein erstes Podium in der Formel 1. Er beendete die Saison auf dem zwölften Platz der Fahrerwertung mit 62 Punkten.

2021 blieb Ocon bei dem französischen Team, das ab dieser Saison als Alpine F1 Team an den Start ging. Mit Fernando Alonso erhielt er einen neuen Teamkollegen. Beim Großen Preis von Ungarn gelang ihm in einem turbulenten Rennen sein erster Grand-Prix-Sieg.[16] Am Ende der Saison belegte er den elften Gesamtrang.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der europäischen Formel-3-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Motor 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 Punkte Rang
2014 Prema Powerteam Mercedes Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland HO1 Frankreich PAU Ungarn HUN Belgien SPA Deutschland NOR Russland MOS Osterreich SPI Deutschland NÜR Italien IMO Deutschland HO2 478 1.
2 1 3 9 1 2 1 2 2 2 1 1 DNF 2 2 2 14 2 1 1 1 13 DNF 13 6 3 DNF 1 4 3 7 4 7

Einzelergebnisse in der Formel Renault 3.5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
2014 Comtec Racing Italien MNZ Spanien ALC Monaco MON Belgien SPA Russland MOS Deutschland NÜR Ungarn HUN Frankreich LEC Spanien JRZ 2 23.
9 DNS 14 12

Einzelergebnisse in der GP3-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Punkte Rang
2015 ART Grand Prix Spanien ESP Osterreich AUT Vereinigtes Konigreich GBR Ungarn HUN Belgien BEL Italien ITA Russland RUS Bahrain BRN Vereinigte Arabische Emirate UAE 253 1.
1 7 3 DSQ 6 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 2 4 3

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.

Grand-Prix-Siege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Stand: Großer Preis von China, 21. April 2024)

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
2016 Renault Sport F1 Team Renault R.S.16 Renault 1.6 V6 Turbo 0 24.
Manor Racing Manor MRT05 Mercedes 1.6 V6 Turbo 9 0
2017 Sahara Force India F1 Team Force India VJM10 20 87 8.
2018 Force India VJM11 12 29 49 12.
Racing Point F1 Team Force India VJM11 9 20
2020 Renault DP World F1 Team Renault R.S.20 Renault 1.6 V6 Turbo 17 1 62 12.
2021 Alpine F1 Team Alpine A521 22 1 74 11.
2022 BWT Alpine F1 Team Alpine A522 22 92 8.
2023 Alpine A523 22 1 58 12.
2024 Alpine A524 5 18.
Gesamt 138 1 1 1 422

Einzelergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
2016
TD TD TD TD 16 18 18 16 21 18 21 12 13
2017
10 10 10 7 5 12 6 6 8 8 9 9 6 10 10 6 6 5 DNF 8
2018
12 10 11 DNF DNF 6 9 DNF 6 7 8 13 6 6 DNF 9 9 DSQ 11 14 DNF
2020
8 DNF 14 6 8 13 5 8 DNF 7 DNF 8 DNF 11 9 2 9
2021
13 9 7 9 9 DNF 14 14 DNF 9 1 7 9 10 14 10 DNF 13 8 5 4 9
2022
7 6 7 14 8 7 12 10 6 DNF 5 8 9 7 9 11 DNF 4 11 8 8 7
2023
DNF 8 14 15 9 C 3 8 8 147 DNF DNF 8 10 DNF DNF 9 7 DNF 10 10 4 12
2024
17 13 16 15 11
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelergebnisse in der DTM[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Hersteller 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Punkte Rang
2016 ART Grand Prix Mercedes Mercedes Deutschland HO1 Osterreich SPI Deutschland LAU Deutschland NOR Niederlande ZAN Russland MOS Deutschland NÜR Ungarn HUN Deutschland HO2 2 26.
DNF DNF 20 18 23 15 DNF 13 9 17
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Esteban Ocon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jonas Fehling: Formel 1: Esteban Ocon wird 2019 Mercedes-Ersatzfahrer. In: Motorsport-Magazin.com. 23. November 2018 (motorsport-magazin.com [abgerufen am 1. Dezember 2018]).
  2. a b Ant Musker: „Lotus’s one to watch: Esteban Ocon“. In: paddockscout.com. 4. Oktober 2013, abgerufen am 31. Januar 2014 (englisch).
  3. Peter Allen: „Ocon gets Macau F3 chance with Prema“. In: paddockscout.com. 15. Oktober 2013, abgerufen am 31. Januar 2014 (englisch).
  4. Marcus Simmons: “Lotus Formula 1 protege Esteban Ocon seals Prema Formula 3 seat”. In: autosport.com. 8. Januar 2014, abgerufen am 31. Januar 2014 (englisch).
  5. Maria Reyer: „Gastaldi: ‚Ocon hat uns alle beeindruckt‘“. In: Motorsport-Total.com. 25. Oktober 2014, abgerufen am 11. November 2014.
  6. „Formel 1 - Erfolgreicher Ferrari-Test für Ocon“. In: Motorsport-Magazin.com. 30. Oktober 2014, abgerufen am 11. November 2014.
  7. Peter Allen: Esteban Ocon to race in GP3 for ART Grand Prix. In: paddockscout.com. 11. März 2015, abgerufen am 18. März 2015 (englisch).
  8. Stefan Ziegler: Esteban Ocon wird DTM-Testfahrer bei Mercedes. In: Motorsport-Total.com. 7. Mai 2015, abgerufen am 20. Februar 2016.
  9. Christian Nimmervoll, Dominik Sharaf: Esteban Ocon: Force-India-Test nicht von Mercedes arrangiert. In: Motorsport-Total.com. 14. Mai 2015, abgerufen am 20. Februar 2016.
  10. Junge Talente geben 2016 Vollgas. Mercedes AMG F1 Team, 12. Februar 2016, archiviert vom Original am 20. Februar 2016; abgerufen am 20. Februar 2016.
  11. Dominik Sharaf, Heiko Stritzke: Ocon stößt zu Mercedes: Was wird aus Wehrlein? In: Motorsport-Total.com. 11. Februar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016.
  12. Dominik Sharaf: Renaults zweite Garde: PR-Blondine und Mercedes-Testpilot. In: Motorsport-Total.com. 3. Februar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016.
  13. Norman Fischer: Rio Haryanto verliert Manor-Cockpit an Esteban Ocon. In: Motorsport-Total.com. 10. August 2016, abgerufen am 10. August 2016.
  14. Sven Haidinger: Force India 2017: Esteban Ocon hat unterschrieben. In: Motorsport-Total.com. 10. November 2016, abgerufen am 10. November 2016.
  15. Esteban Ocon wird ab 2020 neuer Fahrer des Renault F1 Teams. Renault Deutschland AG, 29. August 2019, abgerufen am 29. August 2019.
  16. Vanessa Georgoulas: Disqualifikation! Sebastian Vettel verliert 2. Platz! In: speedweek.com. 1. August 2021, abgerufen am 1. August 2021.